April 20, 2010

Google macht Verlegern Mut

Google und die Medienkonzerne koennten einmal nicht nur Rivalen, sondern auch Verbuendete sein, mutmasste ich nach der Praesentation der Google-Zahlen am vergangenen Freitag.

Folgenden Bericht bringt Oesterreichs Medienmanager heute, der dieses optimistische Bild stuetzt: Google-CEO Eric Schmidt zeigt sich sicher, dass Zeitungen wieder Geld verdienen können. Vor allem mit Online-Werbung und veränderten Abo-Modellen. Nicht ganz uneigennützig bot Schmidt den Verlegern dabei die Hilfe von Google an. Der Internet-Konzern arbeite an neuen Wegen, wie man Anzeigen und Inhalte für Nutzer zuschneiden könne, sagte er. Den Journalismus, wie ihn Tageszeitungen bieten, bezeichnete er als "unersetzlich". Schmidt beteuerte, selbst täglich drei verschiedene Zeitungen zu lesen. Seine Zuhörer dürften diese Worte genauso goutiert haben wie einen Seitenhieb des Google-Chefs auf Blogs. Wer den Wert von Zeitungs-Redakteuren jemals in Frage stellen sollte, müsse nur einen Blick auf die Blog-Welt werfen, soll Schmidt gesagt haben.

Freund der Zeitungen. Er gab den Verlegern dann auch gleich ein paar Ratschläge, wie dieser Triumph zu erreichen sei. Man solle Inhalte personalisieren und verstärkt über mobile Geräte verbreiten, sagte Schmidt. Beides nicht gerade brandneue Erkenntnisse. Was künftige Erlösmodelle betraf, so versprach Schmidt, "neue Formen, Geld zu verdienen, werden sich entwickeln". Wie, das ließ er offen. Schmidt bemühte sich aber, die positiven Seiten des Internets für die Zeitungs-Industrie zu betonen. Journalisten hätten mehr Leser und mehr Quellen als jemals zuvor. Es gebe neue Formen des Geschichtenerzählens und irgendwann auch neue Formen Geld zu verdienen. Nachrichten-Websites sollten laut Schmidt Technologie dazu verwenden, um vorherzusagen, was Nutzer künftig lesen wollen. Google könne solche Technik zur Verfügung stellen und auch ermitteln, warum bestimmte Inhalte vielleicht kein Publikum finden. Zeitungen sollten laut Schmidt anfangen, die Arbeitsweise von Google nachzuahmen: "Viel ausprobieren, sehr früh und sehr oft." Zeitungshäuser sollten Daten sammeln und Entscheidungen treffen, die auf harten Fakten basieren. Herauszufinden, mit welchem Mix aus Werbung, Gratis-Inhalten, Bezahl-Inhalten und Abo-Modellen man zum Erfolg kommt.
http://www.medienmanager.at/artikel.php?id=2326

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