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Mai 28, 2014

Newsbeat: App für Nachrichtenjunkies

Die einfachste Art Nachrichten zu verfolgen? Hören, wenn man gerade Zeit, aber "keine Augen" hat - etwa im Auto. Journalistin Erika Hofbauer vom Medienmanager entdeckt immer wieder US-Start Ups und Innovationen im digitalen Journalismus. Dankenswerterweise bittet sie mich ab und an, diese auch zu testen. Aktuell hat sie mich zu Newsbeat befragt.
Es handelt sich um eine Nachrichten-App, die nach einem ausgefeiltem Algorithmus einen eigenen News-Audiocast zusammenstellt. Ich höre zwischen den von menschen und von der Maschine gesprochenen texten kaum einen Unterschied. Ein geniales Ding.

Wie könnte so eine App bei uns funktionieren? Nun, mit Deutsch funktionieren Text-to-Speech-Engines leider viel schlechter, die Nachrichten klingen mechanischer, was ermüdend wirkt. 
Rechtlich dürfte sich Newsbeat wenig um bestehende Copyright-Gesetze kümmern, was in der heutigen Web-Welt wenig überraschend ist. Ich glaube nicht, dass sämtliche Agenturrechte bei allen Quellen abgeklärt sind. In Österreich wäre das streng genommen nur mit Zustimmung des jeweiligen Medienpartners möglich - und dabei müsste Agentur-Inhalt herausgefiltert werden.  
Teure Daten..  Kann auch Geld mit der Vorlese-App verdient werden? Die Monetarisierungs-Möglichkeiten für Newsbeat liegen in Audio-Pre- und Midclips, daher ist es natürlich besser, derjenige zu sein, der die App in den Store stellt, als derjenige, dessen News dort verarbeitet werden.
Ich denke aber, dass die Zukunft auch dieser App im Sammeln von User-Daten liegt, die dann Werbung besser ausgesteuert an das Zielpublikum bringt.
 
Und hier der Link zum Bericht im Medienmanager.

Dezember 22, 2010

Unterbrecher-Werbung macht Spaß

Take Away: Unterbrecher-Werbung wurde Ende der 90er Jahre mit dem Siegeszug der Online-Werbung mental zu Grabe getragen. Es hieß, dass nur virale Werbung, die von User zu User weiterempfohlen wird, Zukunft habe. Userbefragungen zeigen, dass gut gemachte Werbung von den Usern aber durchaus geliebt wird. Es muss also nicht immer ein lustiger YouTube-Spot erfolgreich sein.

Werbung kann Spaß machen, das ist das Ergebnis einer Umfrage des US-Branchendienstes eMarketer, der von iPad-Besitzern wissen wollte, wie diese zu Werbung in Magazin-Applikationen stehen.
Werbung auf dem iPad kommt gut an, zumindest wenn die Werbemittel die Möglichkeiten des Endgerätes nutzen, insbesondere große Fotos, Bildergalerien, Videos, Animationen und Musik.
86 Prozent der befragten iPad-Besitzer geben an, dass ihnen die tollen Fotos und hellen Visuals positiv aufgefallen sind, 82 Prozent bemerken interaktive Features. 75 Prozent der User sind demnach interessiert an Werbung in iPad-Applikationen, die Videos abspielen, 73 Prozent wünschen sich dazu weitergehende Produktinformationen, 71 Prozent wollen Bildergalerien. Nur 27 Prozent der User möchten Spiele in den Werbeanzeigen sehen.
Geliebte Unterbrecher.
Für die Medienbranche sind diese Ergebnisse beruhigend, stellte doch im Jahr 2000 Seth Godin ("permission Marketing") fest, dass Interruption Marketing, als unterbrechende Werbung, mit dem Internet endgültig am Ende sei. Zehn Jahre später kehrt diese Unterbrecher-Werbungstärker denn je zurück. Werbung auf dem iPad funktioniert, wenn sie relevant ist, Spaß macht, Information bietet und am Ende damit für die User nützlich ist. Die Konsumenten verbringen dabei die für die Werbebranche unvorstellbare lange Zeit von 17,8 Sekunden mit der Betrachtung von Werbeanzeigen. Gemessen an diesen iPad-Werten kann jede Werbe-Email und jede Google-AdWords-Anzeige einpacken.


Oktober 27, 2010

Mobiles Internet: Wer siegt im Match Apps gegen Browser


Takeaway: Über das Handy ins Internet einsteigen ist vielen UserInnen noch zu mühsam. Die Nutzung des Internets über mobile Endgeräte steigt zwar mit der Auslieferung neuer Smartphones, die so intelligent navigieren wie iPhones oder Blackberrys, rasant an. Doch forciert das auch die Dominanz von Applikationen über das browserbasierte Internet? Nein, wenn eine aktuelle US-Umfrage zum Thema "Mobile Webseiten vs. Apps" von Adobe, publiziert von eMarketer für weitere Märkte valide ist.




Die These in Kurzfassung: Das mobile Internet unterscheidet sich vom herkömmlichen Internet, auf das über PCs und Laptops zugegriffen wird, durch ein paar markante Ausprägungen:

1.) Das mobile Internet ist immer verfügbar, wird aber in ganz konkreten und spezifischen Situationen abgefragt: Eine typische Abfrage lautet: Wann geht der nächste Zug nach...?, wo ist das nächste Restaurant? Wie ist die Telefonnummer von...? Wie heißt der Schauspieler in...?

2.) Das mobile Internet ist von seinen Inhalten her auf kleine Screens reduziert. Das schränkt die Möglichkeiten der Darstellung ein

3.) Mobile Abrufe erfolgen unter Zeitdruck, ganz einfach weil nicht wie im herkömmlichen Web die UserInnen daneben andere Tasks erledigen. 

Zusammengefasst: Das mobile Web kennzeichnet sich durch Reduktion, ist also eine Form von einem Reader's Digest.

Google bedient gerade dieses auf Suchen basierte Internetbrowsen gut. Allerdings könnte es sein, dass sich Applikationen auf Handys für die UserInnen als Abkürzungen zur Information erweisen. Wenn die Bundesbahnen eine App erstellen, die mir schnell den nächsten Zug auf Basis meiner Standortdaten liefern kann, führt der Aufruf der App schneller zum Ziel als der Aufruf von Google und Browser.  

Wir könnten also davon ausgehen, dass das mobile Web im Design reduziert, auf Handys optimiert und anders als das herkömmliche Web aussehen sollte. Und wir könnten davon ausgehen, dass das am besten über Applikationen dargestellt werden kann.

User wollen mobil optimierte Webseiten statt Apps

Die Anwender sehen das anders. Einer aktuellen Umfrage von Adobe zufolge, präferieren die User herkömmliche Webseiten gegenüber mobil optimierten Webseiten und bevorzugen daneben die mobil optimierten Webseiten gegenüber Inhalten, die in Apps dargeboten werden. 63 Prozent der UserInnen wollen Nachrichten lieber auf mobil optimierten Nachrichtenseiten lesen als in Applikationen. Und drei Viertel der UserInnen wollen beim Thema Shopping und eCommerce lieber die mobil optimierten Webseiten als Applikationen. 
Aber wenn die UserInnen frei wählen können, entscheiden sie sich vor den mobil optimierten Webseiten noch eher für die herkömmlichen Webseiten.

Das lässt mehrere Schlüsse zu: 
1.) Es könnte es sein, dass die Applikationen zuviel Information anstelle von Zusammenfassungen bieten und damit Zeit fressen
2.) Es könnte sein, dass die AnwenderInnen die Webseiten aus dem Internet kennen und dort schneller zu ihren Inhalten finden als in den völlig neu zu erlernenden Naviationsstrukturen der Applikationen
3.) Es könnte sein, dass das Userinterfacedesign und die redaktionelle Betreuung mobiler Webseiten und von Apps schlechter ist, als die Betreuung der herkömmlichen Seiten.


Fazit: Das mobile Web wird rasch an Bedeutung gewinnen, bekommt aber von Content-Anbietern noch immer zuwenig Aufmerksamkeit. Dass Applikationen über das browserbasierte Web damit automatisch dominieren werden, imuss überdacht werden. Usability ist gerade im mobilen Web ein besonders wichtiges Thema.




Preference for Using a Mobile Browser vs. App for Accessing Select Types of Media/Entertainment Content, Aug 2010 (% of US mobile device users)



Preference for Using a Mobile Browser vs. App for Select Shopping Tasks, Aug 2010 (% of US mobile device users)

April 19, 2010

Google hat die Taschen voller Geld, Medien müssen nicht eifersüchtig sein

Fazit: Google will und kann vorne sein. Das macht den anderen Software-Herstellern wie Microsoft Kopfzerbrechen, weil die Angriffe zunehmend schmerzhafter werden. Die Handy-Hersteller müssen auch zittern, aber für Medienunternehmen wird Google zur Überlebensfrage. Kooperation erscheint aus Sicht der Medien dennoch als bessere Option.
Es gibt Firmen, denen geht alles locker von der Hand. Zu diesem erlesenen Kreis gehört auch Google aus Kalifornien. Der Softwarekonzern meldete im ersten Quartal 2010 einen Umsatzanstieg um 23 Prozent auf sagenhafte 6,7 Milliarden US-$. Die Gewinnmarge erhöhte sich damit um drei Prozentpunkte auf 29 Prozent. Auch wenn am vergangenen Freitag an den Börsen kurzfristig eine Enttäuschung zu spüren war, ist das ein sensationelles Ergebnis, das zeigt: Google kann vom Aufschwung der Wirtschaft profitieren. Die Enttäuschung ist auf zu hohe Erwartungen und auf die steigenden Kosten zurückzuführen. Der Konzern nahm im ersten Quartal 800 neue Mitarbeiter auf. Und teilweise finden Analysten ­Haare in jeder Suppe: So wurde etwa bemängelt, dass Googles Marktanteil bei Suchabfragen im Internet von 65,5 auf 65,1 Prozent gesunken sei. So what? Google macht eine Menge richtig.

Forschen macht stark.

Das Erfolgsgeheimnis liegt im starken Fokus auf Forschung und Entwicklung. Der Konzern steckt 19 Prozent seiner gesamten Ausgaben in die Weiterentwicklung seiner Plattformen und Produkte. Alleine im ersten Quartal machte Google umgerechnet 605 Millionen € frei, um am Handy zu forschen (Nexus One), um webbasierte Office-Lösungen zu verbessern, verschönte YouTube, verbesserte das Kernprodukt AdWords und setzte Innovationen mit webbasierten Druck-Lösungen (Cloud Anwendungen).

Google will und kann vorne sein. Das macht den anderen Software-Herstellern wie Microsoft Kopfzerbrechen, weil die Angriffe zunehmend schmerzhafter werden. Das löst bei Handy-Herstellern wie Nokia Unbehagen aus, weil sie neben Apple nun einen neuen weiteren erwarten und es bereitet der Medienindustrie schlaflose Nächte, weil sie direkter Verlierer im Match um Werbegelder sein könnte. Diese Woche zeigt sich einiges, denn da legt die „New York Times“ Zahlen vor, die im vierten Quartal noch 15 Prozent Umsatzrückgang verbuchte.

Wer gewinnt?

Spannend also, ob die ­Medienindustrie auch vom Aufschwung profitieren kann – oder ob jene Kunden, die werblich während der Krise pausierten, nun zu Google übergelaufen sind. Langfristig müssen die Medienunternehmen aber ihre Vertriebserlöse steigern und setzen daher auf Preiserhöhungen – zumeist bei ihren digitalen Plattformen. Doch da halten die Softwarekonzerne Amazon.com und Apple, die bis zu 70 Prozent der Erlöse als Vermittlungsprovision für sich reklamieren, die Hand auf. Google könnte mit einem Zahlungssystem zum Verbündeten werden. Forsche also Google, forsche!